IEG-MAPS · Server für digitale historische Karten / Server for digital historical maps


Bild für größere GIF-Versionen anklicken!
Click for larger GIF-Image!   A4/L    A3/XL    
Start Themen/Themes

Karte / Map 721

Titel/ Title:
Deutschland 1803 nach dem Reichsdeputationshauptschluss

Bearbeiter/ Compiler:
· Andreas Kunz / Joachim Robert Moeschl
Kartographie/ Cartography:
· Joachim Robert Moeschl
Herausgeber/ Editor:
· Andreas Kunz

Download:
Vollständige Karte/ Full map
· Postscript, Color, A4
Ohne Beschriftung/ No text
· Postscript, Color, A4
Nur Linien/ Lines only
· Postscript, s-w/b-w, A4
Start Download: Klick/ click!

© IEG / A. Kunz 2014

CC BY-NC 4.0 International

DOI: 10.25359/ISSN.1614-6352.MAP721

 

Erläuterungen / Text:

Thema der Karte ist der am 12. Juni 1803 verabschiedete sog. "Reichsdeputationshauptschluss (RDH)", der die wichtigste territoriale Veränderung des Heiligen Römischen Reiches Reichs (HRR) seit 1648 darstellt. Alle zwischen 1792 und 1803 erfolgten territorialen Veränderungen, die vor allem kriegsbedingt waren, wurden hier in einem Gesetzesakt formal beschlossen. Darüber hinaus erfolgten weitere einschneidende Veränderungen, die die politische Karte Deutschlands teilweise für immer veränderten. Außenpolitisch sanktionierte der RDH das seit 1792 kontinierlich erfolgte Vorschieben der französischen Staatsgrenze an den Rhein. Damit gingen dem HRR große Städte wie Aachen, Köln, Trier und Mainz sowie umfangreiche Gebiete verloren. Staatsgebilde wie Kurmainz, Kurköln, Kurtrier und Kurpfalz wurden ganz oder teilweise französisches Staatsgebiet. Viele mittlere und kleinere Staaten verloren ihre Existenz, nur einige - wie etwa das Herzogtum Arenberg - wurden quasi rechtsrheinisch verlegt. Innenpolitisch war der wohl wichtigste Ergebnis die Auflösung der geistlichen Staaten, mit Ausnahme des Kurfürstentums Mainz, das teilweise als Staatsgebilde des Fürstprimas Dalberg fortbestand. Ihre Territorien wurde als Kompensation an Staaten vergeben, die linksrheinisch Gebiete verloren hatten. Durch diese Konsolidierungen verringerte sich die Anzahl der staatlichen Gebilde im Reich von 289 (1648) auf 117 (1803). Gewinner dieser territorialen Neuordnung waren vor allem die großen und mittleren Staaten, wie etwa Preußen, Bayern, Württemberg oder Baden, die ihr Staatsgebiet umfassend arrondieren konnten. Bis 1806 sollte diese Entwicklung weitere Fortschritte machen: bei Auflösung des Reichs gab es nurmehr 60 souveräne Territorialstaaten. (A. Kunz)